Kleid der Artemis
Priesterin des Mülls

November 2008, München
auf dem Tollwoodgelände Theresienwiese

Idee, Konzept, Installation, Performance:
Dorothea Seror
Projektleitung, Dokumentation: Tom Gonsior
Metallkonstruktion: Stefan Schütz

Equipment: Kostüm, Seilsicherung, Sackbauminstallation,
mit Plastikfolie gefüllter gelber Sack

Dauer: ca. 15 Minuten

>> Video auf YouTube

Ablauf: Nach der vollständigen Bestückung des >>Sackbaumes mit gelben Säcken, tauche ich als Kunstfigur »die Priesterin des Mülls« an seiner Spitze auf. Mit einem Müllsackhut und rotem Lackkostüm bekleidet, schlachte ich einen mit benutzter Verpackungsfolie gefüllten gelben Sack. Unmengen von glitzernder Plastikfolie segeln wie Lametta den Baum abwärts.

Konzept: Mit dem Opferungsritual bittet die »Müllpriesterin« stellvertretend für die Müll-produzierende Gesellschaft eine höhere Macht um Vergebung »einer groben und vorsätzlichen Gebotsübertretung«, nämlich der unreflektierten Verwendung von Plastikverpackungen.
Gleichzeitig demonstriere ich die Menge des im Kunstwerk und vom Verbraucher verwendeten Verpackungsmülls.

»Mit den abverlangten Müllsackopfern stellt sich Seror in die Tradition der griechischen Jagdgöttin Artemis, die sich mit abgetrennten Stierhoden zu behängen pflegte. So ist der sackgelb leuchtende Weihnachtsbaum mitsamt Künstlerin nicht nur malerische Mitte des Winterfestivals, sondern auch Monument einer macho- und müllfreien Zukunft.«
Daniel J. Schreiber

Unterstützt von:
Tollwood Gesellschaft für
Kulturveranstaltungen und
Umweltaktivitäten