Dorothea Seror Schlafschaf  

Schlafschaf
oder »Ich für meinen Teil«

Eine bewegte Klanginstallation

Idee, Konzept, Soundaufnahme,
Fertigung Schlafschafe: Dorothea Seror
Komposition: Dorothea Seror, Judith Kaufmann Soundbearbeitung :Werner Hofmeister
Technische Konstruktion: Marco Gänger
Fotos und Bildmontage: Saba Bussmann

Equipment: 90 handgefertigte Schlafschafe, gebogene Aluschiene mit Antrieb und Aufhängungen, befestigt an der Decke des Raumes.
Soundsystem Beleuchtung

Die Arbeit ist konzipiert für einen
verdunkelbaren Raum.


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Schlafschaf oder »Ich für meinen Teil« ist eine bewegte Rauminstallation. In dieser Installation schweben selbstgenähte Stoffschafe wellenartig durch den Raum.

Die Schafe bestehen aus alten Handtüchern in pastellenen Farben und mit Mustern. Diese Handtücher sind gebraucht und abgenutzt uns stammen aus Haushalten von alten Menschen. Jedes Handtuch erzählt seine eigene Geschichte. Im Genick aufgehängt schweben diese selbst gefertigten Stofftiere durch den Raum. Dazu hört man Stimmen von alten Menschen, die auf Grund eingeschränkter Alltagstauglichkeit in Heimen leben und solche, die das Schlafschaflied und Lieder aus ihrer Kindheit und Heimat singen.

In der sechsten Klasse sollten wir im Handarbeitsunterricht ein Stofftier herstellen. Nicht ganz im Sinne meiner Handarbeitslehrerin kreierte ich aus alten Handtüchern meiner Oma das Schlafschaf, mit dem ich und meine Freundin im Unterricht lange Zeit spielten. Das Schaf hatte stets seine Augen geschlossen und wir ließen es immer wieder folgendes, selbst komponiertes Lied singen:Schlafschaf

Dieses Lied werden nun die alten Menschen singen, aus deren Besitz die Handtücher stammen, und Menschen, die ich in Altersheimen besuche.
Ich nehme ihren Gesang auf.

Das Auf und Ab eines menschlichen Lebensweges nachempfindend schweben die Schafe in der Installation durch den Raum. Sie sind »strikt dagegen wach« zu bleiben, bzw. in der Welt zu bleiben, die wir als real definieren. Schwindende körperliche und geistige Funktionen schränken alte, besonders demente Menschen zunehmend dabei ein, sich selbst bestimmt fortzubewegen. Ist es nun einen Weigerung, den Verfall des eigenen Körper und Geistes in klarem Zustand wahrzunehmen oder eine Fähigkeit, seinen Lebensabend in Regression und der Ohnmacht des Alters zu genießen?



Realisiert für die
Ausstellung Anderswo, Seidlvilla München, 2010

>> Exposé Schlafschaf als pdf


Schlafschaf













Schlafschaf

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