Dorothea Seror Feed the Rich  

Feed the Rich

September 2012, Séte, Frankreich
Infr’action – International Festival of Performance Art

Performance: Dorothea Seror

Dauer: 1 Stunde
Equipment:
  • Ein Hundekragen
  • ein teures Menü in einem Restaurant
  • Kleidung von KIK mit Preisetiketten

Photos © Evelyne Goupy, Guillaume Chaplot
                         

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Ablauf
Die Performancekünstlerin sitzt in scheinbar schicker Abendgarderobe an einem Tisch in einem Restaurant. An ihrer Kleidung haften Preisschilder. Die Kleidung stammt aus der Billigkette KIK. Die Künstlerin setzt sich einen Kunststoffkragen für Hunde auf, denen er als Kratzschutz dient.

Der erste Gang wir aufgetragen, Vorspeisen, Getränke. Zum jeweiligen Gang wird ein Preisschild auf den Tisch geklebt. Die Künstlerin versucht sowohl das Essen zu sehen, als auch es zu essen. Mit der Hand kommt sie auf Grund des Kragens nicht bis zum Mund. Sie muss sich das Essen in den Mund werfen bzw. die Getränke gießen. Im Laufe der Zeit füllt sich der Trichter und die Lebensmittel fallen in ihren Ausschnitt und verschmutzen ihre Kleidung.

Konzept
Die Performance befasst sich mit der Unverhältnismäßigkeit von der Herstellung von Billigkleidung und dem Luxusgut Essen. Sie hält den RezipientInnen (sofern sich die Performance in einem Restaurant abspielt) einen Spiegel vor. Die Halskrause stellt eine Barriere dar, die sich zwischen den Bevölkerungsgruppen ergibt, die sich entweder zu der einen (Billiglohnempfänger) oder zur anderen Gruppe (Luxusgüterkonsumenten) zählen.

Die Performance dient einer emotional spürbaren Bewusstmachung von Tatsachen. Sie zeigt auch die Qualen derer, die bereit sind viel auf sich zu nehmen, um die Zugehörigkeit zu einer »besseren Gesellschaft« zu erlangen.

In dieser Performance beschäftige ich mich aber auch mit dem Gefühl der Ohnmacht, das sich einstellt, wenn man nicht weiß wie man zur Erfüllung seines Glückes kommt. Die Barriere zwischen dem Handeln (Hände) und dem Genießen (Mund) scheint unüberwindbar. Nur wenige Happen erreichen das Ziel. Das »Schmecken« verursacht den Wunsch nach Erfüllung. Die Erfüllung ist mit viel Verlust verbunden.

         

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